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ALLURE – GANZ LÄSSIG

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Allure - Ganz Lässig 1
Ein Mann und eine Frau. Sehnsucht ist, was uns antreibt. Die Sehnsucht nach Freiheit. Die Verheißung von Aufbruch und Veränderung. Unendliche Möglichkeiten als Ziel an sich. Und natürlich Liebe.

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Filmklassiker beschwören diese Gefühle am liebsten im offenen Wagen fahrend: an die Küste, am Ufer entlang, mit dem Blick aufs weite Meer. Jean Louis Trintignant und Anouk Aimee verlieben sich als Un homme et une femme in Deauville.

Steve McQueen und Faye Dunaway in The Thomas Crown Affair genießen ihre Zweisamkeit am Crane Beach in Massachusetts. Cary Grant und Grace Kelly küssen sich zum ersten Mal auf den Serpentinen über den Dächern von Nizza. Heimlicher Hauptdarsteller jeweils: das Fahrzeug.

Hollywoods neuer Stern

So ist das auch in dieser Geschichte, die ebenfalls an der Côte d’Azur spielt. Das fragliche, besondere Automobil, das uns dorthin bringt: ein Mercedes-Benz 190 SL. Breiter Kühlergrill, edle Chromteile, elegant gerundete Kotflügel, perfektes Styling. Seit fast 60 Jahren genießt die Sportwagenlegende Kultstatus. Von Anfang an trug Hollywood zu dieser weltweiten Bekanntheit bei.

Kaum erschienen damals in den USA die ersten Modelle mit dem Stern und der Signatur „Sport Leicht“, schon bekamen sie Filmangebote. Der SL wurde zum Traumwagen für die Traumfabrik. Die Stars – unter ihnen Grace Kelly und Cary Grant – zeigten sich gerne privat im SL. Unser Fahrzeug, in schwarzem Lack, gehörte damals Ruth Pinnau, Grande Dame der Hamburger Gesellschaft und Gattin des Architekten Cäsar Pinnau. Der hatte für Aristoteles Onassis dessen berühmte Yacht Christina O ausgestattet und später das Hotel du Cap-Eden-Roc in Antibes umgebaut.

Law of attraction

Dorthin, in die wohl edelste Herberge Südfrankreichs, zieht es nun den Helden unserer Story: Jude Law, acteur extraordinaire und Sexiest Man Alive. Anlass ist ein diskretes Date mit einer schönen Unbekannten. Doch die Vorfreude darauf beginnt in diesem Fall schon mit der Anreise. Durch die Bilderbuchlandschaften Südfrankreichs lenkt unser Gentleman Driver seinen Roadster über die gewundenen Straßen der Alpes-Maritimes.

Für echten Fahrspaß geht es bergauf und bergab, über Viadukte und Schluchten, vorbei an imposanten Felswänden. Wo er vorbeikommt, dreht man sich um nach dem markanten Mann – oder wahlweise nach dem chromglitzernden 190 SL. Jude Law fährt souverän, fokussiert. Die Abenteuerlust, die er bei diesem Road Trip spüren mag, lässt er sich nicht anmerken. Unangestrengt und gelassen verkörpert Law idealtypisch den Connaisseur, der das mediterrane Dolce Vita zu leben versteht – spätestens seitdem ihm seine Rolle in Der talentierte Mr. Ripley 1999 eine Oscar-Nominierung einbrachte.

Ein Mann mit Charakter

Das Geheimnis dahinter: passion for profession. Neben seinem unbestrittenen Talent und seinem unverschämt guten Aussehen sind es Disziplin und Arbeit, die den gebürtigen Londoner zu dem gemacht haben, was er heute ist: einer der gefragtesten männlichen Darsteller Hollywoods und Teil des internationalen Jet Set. Doch dabei hat er es sich nie einfach gemacht, hat immer die Herausforderung komplexer, auch unbequemer Rollen gesucht. Dazwischen steht er regelmäßig in London oder am Broadway auf der Bühne. Um sich zu erden. Um bei seiner Familie zu sein.

Das spürt man auch im Gespräch. Jude Law ist ein smooth operator und doch charmant und unkompliziert. Ein Mann, der seine Mitte gefunden hat. Das macht ihn unabhängig, und das sieht man ihm an – ein neuer King of Cool, wie einst Steve McQueen. Diese Selbstverständlichkeit ist spürbar bis in die kleinsten, absichtslosen Gesten: wie er die Krawatte während der Fahrt löst, wie er hypnotisch die Straße fixiert, wie er das Lenkrad seines SL durch die Finger gleiten lässt.

Esprit der Extravaganz

Schließlich, hinter der letzten Kurve, das Meer. Von hier aus ist es nur ein Katzensprung nach Antibes, dem Treffpunkt der Reichen und Schönen. Die Auffahrt zum Hotel du Cap-Eden-Roc ist fast unwirklich romantisch, und der 190 SL macht das Bild perfekt. Durch den pinienbestandenen Park schlendert Jude Law direkt zum Bootssteg neben dem Pool, dem vereinbarten Treffpunkt seines Rendez-vous. Das Panorama: Meer und Himmel in strahlendem Blau, geküsst vom herrlichen Licht Südfrankreichs.

Am Ende des Stegs ein atemberaubendes Motorboot. Welche unbekannte Schöne darin wartet, verborgen unter ihrem breiten Sonnenhut, können wir nicht erkennen. Aber Jude Law, mit seinem – nur andeutungsweise – verschmitzten Blick, über die Schulter geworfenem Jackett, leicht geöffnetem Hemd und dem selbstsicheren, unaufgeregten Schritt ist pure Nonchalance. Genau das macht seinen Sex Appeal aus. Für uns geht es hier nicht weiter. Aber wer kann dieser Kombination schon widerstehen?

Allure - Mann mit Kamera

Jude Law

Jude Law hat seine Profession früh entdeckt. Schon mit 14 Jahren stand er zum ersten Mal auf der Bühne. Seither riss die Reihe seiner Auszeichnungen nicht mehr ab. Dieser Mann kann einfach alles spielen, und gilt als unwiderstehliche Besetzung für lässige Eleganz.

Sein berufliches und gesellschaftliches Engagement sprechen für sich selbst. Jude Law hat längst bewiesen, dass er nicht einfach nur umwerfend aussieht, sondern mehr zu bieten hat: Klugheit, Durchsetzungskraft und Finesse. Eben ein Mann mit Klasse.

Fotograf mit Kamera

Peter Lindbergh

Man nannte ihn auch den Poeten des Glamours: Als Fotograf hatte Lindbergh ein Händchen dafür, mit seiner großherzigen Freundlichkeit für Entspannung am Set zu sorgen, bei Models und Prominenten gleichermaßen. Der ehemals in Paris, Arles und New York lebende Duisburger kam 1971 auf Umwegen zur Fotografie: Und es war Liebe auf den ersten Blick.

Heute lichtet er nicht nur Weltstars ab, sondern ist selbst einer. Als leidenschaftlicher Kinoliebhaber inszeniert er Jude Law auf seiner Reise im Mercedes-Benz 190 SL mit Anklängen an berühmte Filmszenen: von Hitchcocks Über den Dächern von Nizza bis zu den Fahrszenen eines Steve McQueen. Peter Lindbergh ist im September 2019 verstorben.

Mann vor Mercedes

Mercedes-Benz 190 SL

Von 1955 bis 1963 war der Mercedes-Benz 190 SL der Inbegriff eines gepflegten Lifestyle. Etliche seiner sportlichen Stilelemente sind an seinen „großen Bruder“, den Mercedes-Benz 300 SL angelehnt: die Frontmaske, die Stoßstangen, die vorderen Scheinwerfer und die Form der Motorhaube. Als Exportschlager in die USA war die SL-Baureihe bald gern gesehener Gast in Hollywoodproduktionen.

Und das blieb auch bei den Nachfolgemodellen so. Ob als rasanter Fluchtwagen, stilvoller Begleiter, begehrenswerte Diebesbeute oder verführerisches Geschenk – bis heute spielen alle SL-Generationen in unzähligen Filmen und Kult-Fernsehserien mit. Dabei sind sie häufig weit mehr als dekoratives Beiwerk – schnell ziehen sie alle Blicke auf sich und werden selbst zum Helden der Handlung.

Hollywood Hotel

Hotel du Cap-Eden-Roc

Das Hotel ist mittlerweile selbst eine Ikone. Während der Filmfestspiele in Cannes war und ist das Hotel du Cap-Eden-Roc ein wahrer Magnet für Hollywoods erste Riege. Die Atmosphäre hat dann ein bisschen etwas von einem Klassentreffen für Oscar-Gewinner. Was sie am Hotel du Cap-Eden-Roc so schätzen ist die Diskretion, der einmalige Service, das köstliche Essen auf Sterneniveau und nicht zuletzt die unschlagbare Lage.

Im Sommer 1931 schrieb Stefan Zweig ins Gästebuch: „Dankbar für Himmel, Landschaft und Stille um dieses gesegnete Haus.“ So empfinden viele der treuen Stammgäste auch fernab des Trubels der Filmfestspiele. Jahr für Jahr kommen sie mit ihren Kindern und Enkeln um in dieser Idylle eine unvergessliche Zeit zu verbringen.

Die Geschichte hinter SINK GREEN ist eine Geschichte von Handwerk und Punk, von Wurzeln und Innovation, von smarten Feldhamstern und ideenreichen Fischottern, von gefährdeten Tierarten und...
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