Ein Freitagabend am Kreuzberger Landwehrkanal: Hüben wie Drüben sitzt man mit Späti-Bier am Kanal, das Paul-Linke-Ufer ist gesäumt mit Restaurants, deren Namen stadt-, wenn nicht landläufig bekannt sind: Spindler, Volt, Horváth… Kurz: hier herrscht gastronomischer, kulinarischer, wie lifestylischer Trubel.
Ein Ort wie das Lila Restaurant fügt sich hier so passend ein, wie ein Gläschen Wein zum Dinner. Will heißen: Hippes und gutaussehendes Kreuzberger Publikum, ein nicht minder stylisches Interieur und nicht eine, sondern gleich zwei wunderschöne Terrassen.
Unsere Aperitifs sind schnell ausgewählt und folgen dem kulinarischen Konzept des Lila: Erinnerungen aus Peru, der Heimat von Chefkoch Omar Ben Hammou, treffen auf kulinarische Klassiker der italienischen und anderer internationaler Küchen.
Auch seine Jahre in New York City und die Zusammenarbeit mit namhaften Chefköchen aus ganz Südamerika und der Welt bestimmen seine kulinarische und damit die Lila-Handschrift. Die überraschenden Kombinationen sind frisch und lecker, ein klarer Fokus liegt auf der Zubereitung von Meeresfrüchten und Fisch, weshalb das Lila Restaurant für Liebhaber:innen selbiger durchaus ein Must ist.
Drinks und Vorspeisen kommen promt – in der offenen Küche werkelt offenbar ein ziemlich gut eingespieltes Team an der Seite von Küchenchef Omar Ben Hammou. Jener hat seine Passion für den Herd bereits früh an der Seite seiner Mutter und Großmutter entdeckt. Beide hörten auf den Namen Lila – eine schöne Hommage, sein Restaurant nach ihnen zu benennen.
Natürlich muss es für uns die wirklich hervorragende Ceviche sein, eines unserer absoluten All-Times Favourites. Auch andere Köstlichkeiten aus dem Meer finden sich auf der Karte: gebackene Jakobsmuschel mit gebräunter Butter anybody? Oktopus mit Kapern und Zitrusaromen? Yes, please. Während der Service etwas aufmerksamer sein könnte, ist er durchweg charmant und freundlich, die Drinks sind klasse, die Stimmung im Lila Restaurant laut und gut.
In der Zwischenzeit sind die Drinks leer und weichen einem Bier und einem feinen Glas Rosé zum Hauptgang: die Trüffel-Pasta genießt in Berlin schon einen gewissen Ruf – klar muss sie probiert werden. Sie ist wunderbar al-dente, hat eine überraschende aber feine Säure, die traumhaft mit dem Trüffel harmoniert. Einfach zum Reinlegen. Selbiges gilt für den unglaublich guten Schweinebauch: Knusprige Kruste und innen unfassbar zart und saftig.
Wenngleich auch die Panna Cotta einen ziemlich guten Ruf hat, das Dessert fällt heute flüssig aus – ist ja Freitagabend. Unter anderen Umständen ginge es jetzt gegebenenfalls noch tanzen. Nach einem besuch im Lila durch Kreuzberg spazieren ist aber auch ganz nett.